„Weihnachtszauber“ – Eine Weihnachtsgeschichte von Anouk Noelle S.

Weihnachtszauber
– Eine Weihnachtsgeschichte, geschrieben von Anouk Noelle S.-
Schimmernder Schnee überdeckte die Dächer und Straßen. Der Wind blies langsam um die Häuser und überzog die wenigen Pflänzchen, die hervorragten, mit eisernem Frost. Die wie himmlisch wirkenden Flöckchen bedeckten die Sonne. Kalte Schneesterne übertrumpften die Wärme. Die Häuser waren passend geschmückt und die Tannen und Fichten, welche sich in bereits allen Gärten und Wohnungen befanden, wurden wunderschön geschmückt. Überall tummelten sich Menschen gekleidet in langen Schals und dicken Handschuhen und hektisch von einem Geschäft zum anderen laufend, vollgepackt mit Taschen und Päckchen in unterschiedlichen Größen. Aus den Fenstern der Bäckereien duftete es weihnachtlich nach Plätzchen, Spekulatius und Lebkuchen.
„Weihnachten, das schönste Fest überhaupt!“, flüsterte Ella ihrem Hund Snow zu, „Findest du nicht auch?“ Ella fixierte weiteren Schmuck an den Baum und schaute Snow liebevoll in die Augen: „Diesen Stern werden wir ganz oben befestigen. Er ist die Botschaft Weihnachtens.“ Gerade als sie ihn aufhängen wollte, kam ihre Mutter die Treppe hinunter. „Mama!“, rief Ella erfreut, „Ich dachte, du wärst schon weg. Aber wenn du noch Zeit hast, können wir doch zusammen den großen Stern aufhängen?“ Ihre Mutter schaute sie irritiert an. „Zeit? Für solchen Kinderkram habe ich keine Zeit“, äußerte sie sich schroff. „Das ist kein Kinderkram!“, protestierte Ella, „Es ist die Botschaft Weihnachtens! Und der Stern ist das Zeichen des Festes. Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Zeit, die die Familie miteinanderverbringt.“ „Ich muss jetzt los!“, kündigte sie an. „Bitte, nur zwei Minuten“, bettelte Ella. Empört schaute ihre Mutter sie an.  „Wollen wir nicht lieber Plätzchen backen für morgen Abend? Für Weihnachten!?“ „Ich muss jetzt wirklich los.“ Ella wollte ihr widersprechen, doch ihre Mutter zog schon die Haustür zu. Snow kuschelte sich tröstend an sie und hielt ihr den Stern entgegen. Ella hängte ihn traurig auf. „Sie versteht einfach nicht, was mir wichtig ist. Was an Weinachten wichtig ist…“
Ella rannte wutentbrannt in den Wald. Warum mochte ihre Mutter Weihnachten nicht? Warum konnte sie diesen Tag nicht einmal schön mit ihr verbringen?  Die abgebrochenen Äste unter ihren Schuhen knackten…. Die kahlen Bäume wehten leicht im Wind und von dem Himmel prasselte es tausend kleine Flocken. Doch sonst war alles still.
Es dauerte nicht lange als sie ihre Lieblingslichtung erreicht hatte. Gerade als sie sie betreten wollte, stolperte sie plötzlich über eine herausragende Wurzel und fiel hart in den Schnee. Sie konnte nicht aufstehen, denn ihr Bein schmerzte fürchterlich. Sie konnte sich nicht bewegen, die Kraft dazu fehlte ihr und die Kälte vereiste ihre Adern und durchströmte ihren Körper. Es wurde immer kälter und kälter. Langsam schlossen sich ihre Augen und um sie herum wurde es dunkel.
Im Traum schaute sie sich um und ihr Blick traf auf eine lange, dicke Wurzel. War dahinter nicht irgendwas? Sie beugte sich nach vorne und riss erschrocken ihre Augen auf. Sie schaute direkt in zwei winzige Augenpaare. Ellas Hund kam näher heran, woraufhin das kleine Etwas ängstlich nach hinten fiel. Es schaute die beiden starr an. Das, was Ella vor sich sah, war ein winziges Wesen. Es überragte gerade so ihre Handfläche. Das Wesen wirkte zuerst wie ein kleiner Mensch, doch es hatte lange, spitze Ohren und auf seinem orangenen Haar ragte eine rote Zipfelmütze zum Himmel hinauf. Seine Kleidung bestand aus grünen Lumpen. „Hallo“, begrüßte Ella den Winzling, „Wer bist du denn?“ Der Winzling kletterte auf die Wurzel und stellte sich vor: „Da ich das Gute in dir sehe, möchte ihr dir sagen, wer ich bin. Ich bin Xymus, ein Weihnachtself …Aber, warum ich eigentlich hier bin: Ich habe einen Auftrag vom Weihnachtsmann bekommen. Du hast einen Wunsch frei. Egal, was es ist, der Weihnachtsmann wird ihn dir erfüllen.“
Gerade wollte sie antworten, als sie von ihrem Traum aufwachte. Sie schlug ihre Augen auf und sah ihre Mutter, die tränenerfüllt an dem Bettrand saß. „Ella?“, fragte sie sanft. Ella rappelte sich auf. „Ich habe mir unglaubliche Sorgen gemacht. Geht es dir gut?“ Kaum hatte Ella genickt, sprach sie zitternd weiter: „Es tut mir alles so leid. Wäre Snow nicht nach Hause gerannt und hätte uns zu dir geführt…dann wärst du erfroren! Wir haben dich hierher ins Krankenhaus gebracht und während der Fahrt ist mir klar geworden, wie wichtig du mir bist und was du mir die ganze Zeit sagen wolltest.“ Ella lächelte erschöpft. „Und zuhause werden wir so viele Plätzchen backen, bis sie unsere Herzen vollständig mit weihnachtlichen Düften füllen!“, fügte ihre Mutter noch lächelnd hinzu, während ihr eine Träne von ihrem Kinn tropfte.
Ella durfte am nächsten Tag wieder nach Hause. Zusammen mit ihrem Hund und ihren Eltern betrat sie das Haus. Sie machte große Augen, als sie ins Wohnzimmer kam. Die glitzernden Lichterketten an den Wänden und den schön geschmückten Fenstern schimmerten in ihren Augen. Besonders das große Lebkuchenherz über dem Esstisch erfüllte sie mit Freude. Weihnachtliche Stimmung floss in ihr Herz. Dieses Weihnachtsfest wurde das schönste, welches Ella je erlebt hatte. Als sie am Abend überglücklich in ihr Bett schlüpfte und an der Vase vorbei aus dem Fenster schaute, hätte sie schwören können, dass dort ein kleiner Schatten vorbeigeschlichen war. Ein kleines Etwas mit einer roten Zipfelmütze. „Danke“, flüsterte sie und sie war sich sicher:
Wünsche können wahr werden, wenn man fest daran glaubt.

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