Neue Kollegin am OHG: Eléna Müller

E: Welche Fächer unterrichten Sie und warum?

M: Ich unterrichte Geschichte, Ethik und Philosophie, weil ich gerne denke. Dazu kommt, dass ich glaube, dass es für das alltägliche Leben super viel bringt, wenn man sich ein bisschen in der Geschichte auskennt. Das waren auch die beiden Fächer, die in der Schule am interessantesten waren. Sonst wäre ich ganz gerne zum Bund gegangen, das wollte meine Mama aber nicht und deswegen ist es das Lehramt geworden.

N: Weil Sie nicht zum Bund gehen durften, ist es das Lehramt geworden. Warum haben Sie sich gerade dafür entschieden?

M: Ich könnte das jetzt nett und ehrlich beantworten, aber ich behaupte, dass ich gut mit Kindern und Jugendlichen menschenwürdig umgehen kann. Ich wusste aber auch, dass ich einen Beruf brauche, in dem ich eigenständig arbeiten kann und wo ich selbst den Ton angeben kann. Weil meine Mutter auch Lehrerin war, wusste ich natürlich auch, was auf mich zukommt und wie ich damit umgehen kann.

E: Waren Sie selbst gut in der Schule?

M: In Mathe hatte ich einen Punkt, dafür war ich sprachlich und in Geisteswissenschaften begabt. Sport und Naturwissenschaften könnte man bei mir in die Tonne klopfen!

N: Zurück zum OHG: Lästern Sie über Ihre Schüler:innen?

M: Gegenfrage: Welcher Schüler lästert nicht über die Lehrer? Ich würde nichts über die Schüler sagen, was ich ihnen auch nicht ins Gesicht sagen könnte. Man tauscht sich über Schüler aus und das ist auch manchmal sinnvoll. Manchmal will ich trotzdem nicht darüber reden, weil man dann vorbelastet ist und da mache ich mir lieber ein eigenes Bild. Vieles ist aber auch lustig! Ein Zehner hat sich komplett verlesen und wir mussten alle so laut lachen, als er Flöte statt Flotte vorgelesen hat!

E: Haben Sie eigentlich einen Best-Buddy im Lehrerzimmer?

M: Nein, ich komme bis jetzt mit allen richtig gut aus und das Kollegium ist auch extrem hilfsbereit. Ich war hier schon im Praxissemsester und als Referendarin da und habe dann auch gesagt, wenn ich die Stelle nicht behalten kann, mache ich lieber vorher meinen Doktor, als auf eine andere Schule zu gehen. Ich könnte nicht sagen, wen ich nicht nett finde, man hat aber zu manchen mehr beziehungsweise weniger Kontakt.

N: Aber es gibt doch immer jemanden, den man nicht leiden kann.

M: Bis jetzt habe ich mich mit niemandem so richtig angefeindet. Ich kann mir aber vorstellen, dass das noch kommen wird – vor allem in Gesamtlehrerkonferenzen, wenn sich da die Meinungen spalten.

E: Wir haben auch letztens einen Lehrerstreit mitbekommen!

N: Welche Eltern finden Sie am schlimmsten?

M: Es gibt diesen Helikopter-Eltern-Begriff, ich weiß aber gar nicht ob es das so richtig trifft. Mir gehen die Eltern am meisten auf den Keks, die ihren Kindern nichts zutrauen. Die, die ihre Kinder immer in einer Blase lassen und sie immer beschützen wollen, anstatt das Kind etwas selbst ausprobieren zu lassen. Damit nehmen sie den Kindern eigene Erfahrungen und das finde ich ganz schlimm.

E: Gibt es etwas, das Sie am OHG besonders gut bzw. schlecht finden?

M: Der Waschbeton-Boden – ich finde den ja so hässlich! Inzwischen gefällt mir die Bepflanzung, ich finde aber, dass es viel zu wenig ist. Für mich könnte das OHG doppelt so bunt sein! Ich finde aber den Standort ganz nett, sodass man mit jüngeren Klassen in den Park gehen kann und auf jeden Fall die Medien-Boxen. So eine gute Ausstattung gibt es nur an wenigen Schulen!

E: Um zu den persönlichen Fragen zu wechseln, wollen wir wissen, ob Sie Haustiere haben und was denn Ihre Lieblingstiere sind.

M: Ich habe Fische, finde es aber schwierig, sie als Haustiere zu bezeichnen. Man kann sie nicht anfassen, nichts mit ihnen machen, sie dienen aber meiner Ruhe, weil es so schön ist, wie sie im Wasser herum schwimmen. Ich habe aber ein Besuchs-Haustier, eine Katze, die seit einem Jahr zu uns kommt. Wir haben ihr auch anfangs keinen Namen gegeben, um keine Bindung aufzubauen, weil sie jemandem gehört und man sie abgeben muss.
Sonst würde ich gerne einen Hund haben! Katzen ist es total egal, wenn der Besitzer weg ist und Hunde freuen sich so sehr, wenn man nach Hause kommt.

N: Sie haben gerade ein wir erwähnt. Wie sieht es denn mit Ihrer Familiensituation aus?

M: Ich bin tatsächlich vergeben und der Kinderwunsch ist mal hoch, mal tief, weil die schon ganz nett sind und ich mir sehr gerne Kinder ausleihe, solange ich sie noch zurückgeben kann. Warum sollte man unter den aktuellen Umständen Kinder in die Welt setzen? Auf der anderen Seite können Kinder in Ländern wie Deutschland eine gute Ausbildung genießen und vielleicht etwas verändern.

E: Hatten Sie als Kind eine Spielekonsole oder spielen Sie auch jetzt noch irgendetwas bestimmtes?

M: Ich darf das eigentlich nicht sagen, aber ich habe während des Abis angefangen zu spielen, um mich abzulenken. Vor allem habe ich Computerspiele wie Assasin’s Creed gespielt, aber wie dämlich ist es eigentlich, den ganzen Tag zu sitzen und zu lernen, um sich danach woanders hinzusetzten, um etwas zu zocken? Inzwischen fehlt mir aber die Zeit dazu.

N: Was war Ihr Lieblingsspiel?

M: Es war tatsächlich Assasin’s Creed, weil ich gut fand, wie unfassbar realitätsnah die Landschaften und Gebäude gestaltet wurden. Der zweite Teil war am besten, weil ich da in Florenz herumrennen konnte!

E: Haben Sie abgesehen davon eine Freizeitbeschäftigung?

M: Hauptsächlich Sport und Gärtnern! Ich gebe an einer Uni Box-Kurse und dementsprechend boxe ich auf jeden Fall gerne. Ich pflanze auch Dinge an und esse sie gerne.

N: Sammeln Sie etwas?

M: Tomaten- und Gurkensamen! Ich sammle alte Sorten, die nicht gezüchtet sind und weniger anfällig für Krankheiten sind.

E: Gibt es etwas, das Ihnen peinlich ist?

M: Neulich habe ich im Supermarkt den Wagen einer Frau geklaut und habe es erst gemerkt, als ich kurz vor der Kasse stand! Dann habe ich ihn zurück zum Eingang geschoben, in der Hoffnung, dass sie ihn wiederfindet. Das Peinliche war, dass eine riesige IKEA-Tasche an dem Wagen hing, die nicht meine war und ich sie übersehen habe. Im Grunde genommen ist mir aber sehr wenig peinlich.

N: Da Sie Geschichtslehrerin sind, möchten wir wissen, zu welchem Zeitpunkt in der Geschichte Sie gerne zurückreisen würden.

M: Der erste Test einer Atombombe wäre interessant, obwohl es eigentlich so schlimm ist!  Sonst würde ich gerne zur Ausarbeitung der Bill of Rights zurückreisen. Auch der Entstehungsprozess, dass alle Leute gleich sind, ist total abgefahren!

E: Katzen oder Hunde?

M: Hunde!

N: Sommer oder Winter?

M: Sommer!

E: Tee oder Kaffee?

M: Tee!

N: Horror oder Komödie?

M: Ich finde eine Mischung gut!

E: Batman oder Spiderman?

M: Superman!

N: Bücher lesen oder Filme gucken?

M: Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich eher Bücher lesen sagen, ich finde es aber schwer, mich dazu zu motivieren, wenn ich für die Schule sowieso super viel lesen muss.

E: Eis in der Waffel oder im Becher?

M: Becher!

N: Zombieapokalypse oder Alien-Invasion?

M: Ich kann boxen, also Zombieapokalypse!

N: Wir bedanken uns für das Interview mit Ihnen!

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