Englische Projektwoche am Otto-Hahn-Gymnasium Nagold – Englischunterricht mal anders
Nach zwei Jahren Pause war es endlich wieder soweit. Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen am OHG öffneten zum vierten Mal ihre Klassenzimmer eine Woche lang für InterAct, eine Gruppe von Muttersprachlern aus dem englischsprachigen Ausland. Ein echtes Highlight nach über zwei Jahren Coronapause.
Eine ganze Woche auf Englisch und das völlig losgelöst vom sonstigen Unterrichtsalltag – so haben die achten Klassen des OHGs die Woche vom 04. – 08. April 2022 erlebt. Mit Zoe, Marlene, Andre, Federico, Jenny, Hannah und Rebecca haben sieben Englische Muttersprachler aus den USA, Schottland und Neuseeland die Schülerinnen und Schüler in verschiedenste Gesprächssituationen gebracht, wo sie ihr Englisch in lebensnahen Situationen anwenden konnten – ganz nach dem Motto „English only!“.
In Vorstellungsrunden, über Diskussionen zu verschiedenen Themen und die Durchführung verschiedener Workshops bis hin zu abschließenden gruppeninternen Präsentationen dessen, was in dieser Woche erlernt wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler mit viel Spaß ein englisches Sprachbad erleben.
Die Teilnehmer durchliefen im Verlauf der Woche drei Workshops, in denen sie ganz unterschiedlich gefordert und gefördert wurden. Beim ersten Workshop „Escape Room“ mussten sie sich nicht nur auf Englisch unterhalten, sondern auch gemeinsam als Gruppe zusammenwachsen, Ideen sammeln, Lösungen finden und sich gegenseitig helfen.
Beim zweiten Workshop „The greatest product in the world“ wurden die Schülerinnen und Schüler kreativ und drehten schließlich einen Werbespot für ein selbst gewähltes Produkt. Dabei entstanden kurzweilige und witzige Kurzfilme, beispielsweise über einen Besen, mit dem man tanzend alle seine Sorgen wegfegt. Auch hier musste die Gruppe auf Englisch kommunizieren, Ideen finden und sich auf ein gemeinsames Vorgehen einigen, wobei alle ihre Stärken einsetzten.
Beim dritten Workshop „Theater Games“ wurde die englische Sprache nicht nur kreativ, sondern auch spielerisch und auf humorvolle Weise gefördert. Hier wurde gearbeitet und gleichzeitig sehr viel gelacht.
Eines hatten alle Workshops gemeinsam, denn überall wurde die Fähigkeit trainiert, die für junge Menschen im Ausland sehr hilfreich sein kann: sich angstfrei in der Fremdsprache zu bewegen und fehlende Worte zu umschreiben. So wurde das Schulenglisch weiter verflüssigt und der Wortschatz erweitert. Während man im Unterricht oft überlegt, was man eigentlich sagen möchte, sprachen die Jugendlichen mit den Lehrern von InterAct zunehmend häufiger einfach drauf los. Die Hemmung, Fehler zu machen, wurde im komplett notenfreien Raum geringer.
Durch die verschiedenen Herkunftsländer der Muttersprachler kamen die Jugendlichen auch mit verschiedenen englischen Dialekten in Kontakt und lernten sprachliche Gepflogenheiten und Eigenheiten kennen. So wurde auch die interkulturelle Kompetenz geschult und die Schülerinnen und Schüler bekamen einen persönlichen und authentischen Einblick in das Leben der englischsprachigen Muttersprachler. Dadurch wurden nicht nur eventuelle Vorurteile gegenüber dem Unbekannten aufgelöst, sondern auch Horizonte erweitert.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren wegen Corona immer wieder zurückstecken mussten, viele außerunterrichtliche Veranstaltungen nicht stattfinden konnten, hat ihnen diese intensive Projekterfahrung ein absolutes Highlight beschert, bei dem sie mit Spiel und Spaß ihre sprachlichen Kompetenzen erweitern konnten.
Die Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler war bisher überaus positiv. Ein Schüler meinte: „Es ist cool, wenn man merkt, wie viel Englisch wir schon sprechen und verstehen und dass man sich einfach so mit Muttersprachlern unterhalten kann.“ Dies ergänzte eine Schülerin: „Man denkt irgendwann gar nicht mehr darüber nach, man spricht einfach. Hier geht es auch nicht um Noten, das lockert alles auf.“
Auch die Muttersprachler waren voller Begeisterung für die Motivation der Jugendlichen und lobten deren englische Sprachfähigkeit und Engagement. So bemerkte Andre, dass er mit seiner Gruppe sogar ein Thema behandeln konnte, das er normalerweise erst in höheren Klassen erarbeitet.
Die Englischlehrkräfte des OHG freuen sich, dass sie zum vierten Mal den achten Klassen eine Art Miniaustausch bieten konnten und die Woche den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Autorinnen: Sophie Schlenker und Bettina Haupt