Interview mit unserem Bufdi Howari

Das Interview führte Najla Abdagic für die Schülerzeitung

N:  Warum hast du dich für die Ganztagsbetreuung beworben?

H: Die Ganztagsbetreuung ist nur ein Teil meiner Aufgaben. Vormittags bin ich im Sekretariat oder auch in den Klassen 5-7 im Unterricht dabei. Ich habe mich offen gesagt beworben, da ich nach dem Abitur noch keine Ahnung hatte, was genau ich machen will. Mich hat zwar das studieren gereizt, jedoch hatte ich Angst davor, dass es in meinen ersten zwei Semestern größtenteils online stattfinden wird, aufgrund der Corona Lage. Diese Angst hat sich leider auch bewahrheitet, wie ich es bei meinen Freunden, die studieren mitbekommen habe. Ich hatte also ein Jahr, welches ich irgendwie überbrücken musste, und da kam mir der BFD ganz gelegen.

N: Was macht dir am meisten Spaß an deiner Arbeit?

H: Am meisten Spaß macht es mir, aktiv im Unterricht dabei zu sein und den Schüler*innen so gut es geht zu helfen. Natürlich kann ich Dinge nicht so gut erklären wie die meisten Lehrer, aber als zusätzliche Unterstützung scheint es den Schülern schon sehr zu helfen. Mir macht es auch sehr viel Spaß in den Pausen das Gespräch zu suchen, in denen man sich auch einfach so unterhalten kann. Mein Highlight war bisher definitiv die Berlinfahrt mit der KS 2, ich konnte dort zum ersten Mal die Stadt erkunden und dabei auch echt korrekte Leute aus der Stufe kennenlernen!

N: Warum hast du dich an dieser Schule beworben?

H: Ich habe mich informiert, wo ich überhaupt alles ein FSJ/BFD absolvieren kann, und die Entscheidung fiel mir dann recht leicht. Ich habe mich noch nicht bereit gefühlt, alleine ein Jahr im Ausland zu verbringen, weswegen ich auf jeden Fall in Deutschland bleiben wollte. Mein damaliger Englischlehrer Herr Brake hat im Teams Channel der KS 2 20/21 ein wenig für die Stelle am OHG geworben, und da ich sowieso mit Jugendlichen zusammenarbeiten wollte, kam es mir ganz gelegen. Zugegeben, sehr viele Leute fanden meine Entscheidung sehr fragwürdig. Ich hatte gerade erst das Ticket zur Freiheit erlangt, und nun wollte ich eine Extrarunde am OHG drehen? Ich war selber skeptisch ob es mir auf Dauer wirklich Freude bereiten würde, allerdings hat es sich als eine der besten Entscheidungen meines bisherigen Lebens herausgestellt! Den ganzen Schulalltag aus der „Lehrersicht“ zu sehen ist nochmal deutlich anders und gerade als Schüler doch nur sehr schwer vorstellbar.

N: Wo genau gibt es Unterschiede zwischen der Sicht der Lehrer:innen und Schüler:innen?

H: Der deutliche Unterschied ist, dass man als Schüler nur einen Teil der Arbeit sieht, die von den Lehrer:innen geleistet wird. Dieser Teil ist der Unterricht, zwar ist das für die Schüler:innen auch der wichtigste Teil, da sie davon aktiv am meisten betroffen sind, aber drum herum gibt es auch so viele organisatorische Aufgaben, an die man vielleicht gar nicht denkt.

N: Würdest du es weiterempfehlen, einen BFD zu machen und warum?

H: Situationsabhängig. Wenn du schon weißt, was du in Zukunft machen willst und dich bereit für deinen nächsten Lebensabschnitt fühlst, dann würde dir ein BFD wahrscheinlich nicht allzu viel bringen. Mir hat es auf alle Fälle sehr geholfen, neue Erfahrungen zu machen, mich beruflich zum ersten Mal wirklich weiterzubilden und auch um meinen Charakter weiterzuentwickeln. Ich fühle mich schon deutlich reifer als zu Beginn meines BFD. Wenn du also nicht direkt Lust hast an der Uni weiter zulernen und erstmal Energie und Taschengeld tanken willst, überleg es dir!

N: Überfordert dich die Arbeit mit den Kindern?

H: Es gibt immer mal leichtere und schwierigere Tage. Gerade in der Ganztagsbetreuung sollte es eigentlich so sein, dass ich nur als zusätzliche Kraft eingeplant wurde. Allerdings ist die eigentliche Leiterin schon seit einer Weile erkrankt, also muss ich stattdessen die Verantwortung übernehmen. Das ist nicht immer leicht, da ich selber Grenzen setzen muss und die Kinder gerne austesten wie weit sie gehen können/dürfen. Zu meinem Glück bin ich nicht komplett alleine, denn es kommen immer Mentoren vorbei, die mir ein wenig unter die Arme greifen. Bei paar davon merke ich auch direkt, dass sie bei den Kindern sehr beliebt sind! Großen Dank und liebe Grüße falls ihr euch angesprochen fühlt, ihr macht einen tollen Job!

N: Was willst du nach deinem BFD machen?

H: Meine letzten beiden Arbeitswochen sind Anfang August, auch wenn die Schule geschlossen ist, mache ich bei einem Ferienprogramm vom YOUZ für Grundschulkinder mit. Danach hoffe ich, dass ich mit meinen Studentenfreunden während der Ferien einen kleinen Sommerurlaub machen kann. Ich versuche das beste aus dem Sommer rauszuholen und dann voll motiviert ins Studium reinzugehen. Ich konnte mir nämlich dank meines BFD genug Einblicke in den Lehrerberuf machen und bin jetzt zu 100% sicher, dass das der Weg ist, den ich gehen will. Die einzige Frage, die sich mir noch stellt, ist ob ich lieber in der Grundschule oder am Gymnasium Kindern etwas beibringen will. Ich bin sehr gespannt, was der BFD und das gesamte restliche Jahr noch so bringen wird. Fakt ist, dass es ein Jahr der Veränderungen bei mir wird, wahrscheinlich sogar mit einem Umzug, aber ich mache mir keine Sorgen, sondern verspüre stattdessen große Vorfreude auf das, was kommt!

N: Welche Fächer würdest du gerne als Lehrer unterrichten?

H: Falls ich mich für ein Gymnasiallehramt entscheiden sollte, würden mich die Fächer Englisch und Philosophie sehr interessieren. Schon in meiner Schulzeit waren das zwei meiner Lieblingsfächer. Ansonsten könnte ich mir noch Politikwissenschaft vorstellen.

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