Erfolgreiche Lateinschülerin am OHG

Latein ist langweilig und dröge? – mitnichten.

Wieviel Begeisterung die angeblich „tote Sprache“ auch heutzutage noch bei Lernenden hervorrufen kann, zeigen nicht nur die seit 2008 durchgängigen Leistungskurse am OHG mit jeweils rund 15 Teilnehmenden, übrigens als einzige Schule im Umkreis, sondern auch die hervorragenden Ergebnisse bei den Abiturdurchschnitten, für die die Stiftung „Humanismus heute“ bisher immer wieder eine beträchtliche Zahl von Schüler*innen bei der Zeugnisübergabe mit einem Preis auszeichnet.

Doch Latein am OHG schreibt noch andere Erfolgsgeschichten, und das liegt sicher nicht zuletzt am hoch motivierenden Unterricht von Lehrer Jens Brandt. Aktuell ist Malin Spletzer, Schülerin der Kursstufe 1, auf der Zielgeraden des 43. Wettbewerbs „Alte Sprachen“ der Stiftung „Humanismus heute“ – und hat damit als erste Schülerin des OHG überhaupt die Finalrunde  erreicht. Dass sie schon das erste Halbjahr der Kursstufe mit traumhaften 15 Punkten in Latein abgeschlossen hat, scheint fast selbstredend. In der ersten Runde des Wettbewerbs im Januar, einer aus fünf gestellten Themen frei wählbaren Hausarbeit, beschäftigte sich die 16Jährige mit „Der erste und der letzte Diktator Roms“ und erreichte mit einem ersten Preis die zweite Runde. Souverän hatte sich Malin auseinander gesetzt mit den Aspekten: Wie Diktatoren im Römischen Reich und zu verschiedenen Zeitpunkten wahrgenommen wurden, wie Machtmissbrauch und Willkür sich im ursprünglich rechtmäßigen Amt auswirkten, welche Kritik, aber auch Anerkennung damalige Zeitgenossen (Livius, Cicero) aussprachen. Und schließlich hatte sie in ihrer Arbeit den Bogen geschlagen zum Heute und dem gelegentlichen Ruf nach autokratischen Staats – und Herrschaftsformen.

Die zweite Runde, eine Lateinklausur mit zentraler Aufgabenstellung, absolvierte Malin Spletzer so bravourös, dass sie zur Finalrunde zugelassen wurde. In dieser wird sie dann im Juli  einen Vortrag zu einem selbst gewählten Thema im College Salem halten.

Sowohl Malin selbst als auch ihr Lateinlehrer Jens Brandt bestätigen, das immer wieder totgesagte Latein schule Schlüsselkompetenzen wie Gedächtnis, Genauigkeit und logisches Denken, aber auch den differenzierten Gebrauch der deutschen Sprache bei der Interpretation von Texten. Schulleiter Ulrich Hamann stimmt zu, dass Latein neben klarem Denken exakte Analyse und Sprachvermögen fördert, als „Fähigkeiten, die wichtiger sind denn je.“ Er freut sich nicht nur, dass das OHG zu den wenigen Gymnasien in Baden – Württemberg zählt, die Latein seit langem als Leistungsfach anbieten, sondern dass Jens Brandt Jahr für Jahr Schüler*innen für Latein begeistert und ihnen den Lernraum dieser Sprache aufschließt. „Wenn dann ein Talent wie Malin diesen Raum betritt, ist alles möglich“, so Hamann, der der 16 Jährigen natürlich die Daumen für die baldige Finalrunde drückt. Sprachentalent Malin, die neben Englisch und Latein noch Spanisch gewählt hat, hat als Mitglied des Kurses „Literatur und Theater“ ebenso erfolgreich bei der Offenen Bühne mitgewirkt und liest auch leidenschaftlich gerne. Welchen Weg sie nach dem Abitur im nächsten Jahr einschlagen wird, ist noch offen, doch jetzt steht der erfolgreichen Schülerin erst einmal die Finalrunde des Wettbewerbs „Alte Sprachen“ bevor.

Text: Barbara Rennig
Bild: Wai

Bitte versuchen Sie es erneut.
Anti-Spam-Schutz
Bitte klicken Sie hier um zu bestätigen, dass Sie kein Robot sind.
Der Anti-Spam-Schutz konnte Sie erfolgreich verifizieren.
Danke, Sie können nun das Formular abschicken.
Bitte erlauben Sie aus Sicherheitsgründen Cookies für diese Website um das Formular zu nutzen.