Berlinfahrt der KS2 2022

Für die Schülerzeitung berichten Amelie Incannova und Ria Stahl

Die deutsche Hauptstadt umfasst rund 3,7 Millionen Einwohner und ist ein wahres Zentrum der Politik und Geschichte. Mit diesen Themen sollte sich auch die sechstägige Studienfahrt befassen, auf die wir, die Kursstufe 2, uns begeben haben.

Zuvor haben wir uns mit verschiedenen Informationsstunden auf die anstehende Woche vorbereitet, um unser (natürlich bereits sehr umfangreiches) Wissen etwas aufzufrischen. Am 09. Oktober ging es dann endlich los. Als Haufen verschlafener Gesichter fanden wir uns gegen fünf Uhr morgens am Nagolder Bahnhof wieder. Ganz aufgeregt standen wir in Grüppchen zusammen mit unseren Koffern und Taschen. Bei Ankunft der Reisebusse stürmten wir darauf los und fanden schnell unsere Sitzpartner. Eine halbe Stunde später begann unsere Reise, Zielort Berlin.

Nach einer uns ewig erscheinenden Fahrt mit vielen Zwischenstopps und ein paar Nickerchen, konnten wir am Sonntagnachmittag bereits Großstadtluft schnuppern. Unser Hotel war das „Aletto“ am Kudamm. Geschwind transportierten wir unser schweres Gepäck in die Zimmer und machten uns direkt auf den Weg zum Reichstag. Da das Hotel sich direkt am Zoologischen Garten befand, konnten wir mit Leichtigkeit alle zentralen Orte erreichen. Das Reichstagsgebäude war wirklich etwas ganz Besonderes und gerade das Dach und die Kuppel waren hervorragende Foto-Locations. Ein Gruppenfoto durfte nicht fehlen! Nicht zu vergessen ist auch die Sicherheitskontrolle, die einige besonders unkriminelle Landeier unter uns ausfindig machte, um sie gründlich zu untersuchen und in leichte Panik zu versetzen. Abschließend durften wir unsere Freizeit vor Rückkehr ins Hotel selbst gestalten.

Am Montag ging es dann los mit den Modulen. Wochen vorher hatten wir die Möglichkeit, diese nach unseren Interessen zu wählen. Am ersten Morgen waren Stadttouren angesagt, sodass man einen breiteren Einblick in den Berliner Alltag erhaschen konnte. Die „Berlin für Landeier“-Führung war dabei etwas speziell. Die Schüler mussten in Kleingruppen an unterschiedlichen Haltestellen aussteigen und dann selbstständig ihren Weg zum Ziel finden. Bei anderen Stadtführungen beschäftigten wir uns mit Medien, queerer Geschichte in Berlin oder erkundeten die Stadt auf dem Fahrrad und versuchten nicht von den recht waghalsig fahrenden Berlinern umgenietet zu werden.  Am Nachmittag gab es eine Auswahl an Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel die Besichtigung des Computerspielemuseums oder auch den obligatorischen Ausflug auf den Fernsehturm.

Der zweite Tag war geprägt von Modulen zum Thema Nationalsozialismus. Eine der Gruppen besichtigte dafür die „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“. Mit Informationstexten, Bildern und Karten lernten die Schüler so auch bisher unbekannte Zusammenhänge kennen. Weitere Standorte waren das Holocaust-Mahnmal, das Jüdische Museum oder die Mitte von Berlin. Dort konnten wir auf eigene Faust einige in der Vorbereitungsstunde besprochene Gebäude entdecken, während wir versuchten, historische Bilder dem modernen Schauplatz zuzuordnen. Wie auch am ersten Tag standen weitere spannende Wahlmodule auf dem Plan. Dazu zählten das Museum Berggruen, das Illuseum, das Museum für islamische Kunst, das neue Museum mit ägyptischer Sammlung oder auch die Arise-Show, von der noch heute viele schwärmen.

Am Mittwoch ging es um die DDR. Hier war den Schülern möglich, sich zwischen dem Stasimuseum, der Gedenkstätte Berliner Mauer mit einem Zeitzeugengespräch, Hohenschönhausen und weiteren zu entscheiden. Diese Module waren zum Teil sehr berührend und die Geschichten der Menschen, die damals versuchten zu fliehen waren sehr tragisch und nahmen einen wirklich mit. Nachmittags gab es Angebote zur Politik, wie zum Beispiel ein Durchgang durch den Deutschen Dom, aber auch weitere Möglichkeiten, wie die Besichtigung des Futuriums, Körperwelten und des Planetariums. Am Abend besuchten einige Schüler das Deutsche Sinfonieorchester Berlin und die Comedy-Show mit Ingo Appelt.

Am vierten und eigentlich auch schon letzten Tag konnte man erneut Politikmodule belegen. Dazu zählte der Besuch der Plenarsitzung im Reichstag und ein darauffolgendes Abgeordnetengespräch. Des Weiteren konnte man eine Moschee besichtigen, sowie die Weltstadt Kreuzberg, das Schloss Charlottenburg oder die Humboldt-Uni. Das Highlight der Berlin-Fahrt war jedoch die gemeinsame, zweistündige Spreefahrt am Donnerstagabend. Mit Musik, Getränken und ganz vielen Fotoshootings haben wir unseren gemeinsamen Abend genossen und noch einmal Berlin bei Nacht erlebt.

Am Freitagmorgen nach dem Frühstück mussten wir uns dann schweren Herzens von der Großstadt verabschieden. Viele haben kleine Souvenirs für sich und ihre Familien mitgenommen, um Berlin nicht so schnell zu vergessen. Nach einer langen Rückfahrt mit kleiner Stärkung im McDonalds und gemeinsamen Ständchen im Bus, zu denen der Busfahrer nur beitragen konnte: ,,Danke, dass ihr bisher noch nicht gesungen habt!”, kamen wir dann am Abend wieder Zuhause an und trafen auf unsere Familien.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Berlinfahrt ein lustiges, spannendes, lehrreiches und extrem aufregendes Erlebnis für unsere Stufe war. Selbst für manche Großstadtmuffel war diese Reise wirklich ein Erlebnis, denn es stellte sich heraus, dass es nicht überall hässlich und furchtbar ist, nein, tatsächlich gibt es einige sehr schöne Ecken und wenn man es irgendwo nicht so besonders toll findet, dann hüpft man einfach flott in die nächste S- oder U-Bahn, die in maximal neun Minuten da sein dürfte. Wahrer Luxus für Bewohner schnuckeliger Orte wie Pfrondorf oder Hochdorf, die sonst nur all Schaltjahr einen Bus bei sich begrüßen dürfen. Wir machten tolle Bilder, die uns an die Fahrt erinnern werden und sind alle noch ein bisschen enger zusammengerückt. Vielen Dank an dieser Stelle auch den Lehrern, die uns auf diesem Ausflug begleitet haben und gemeinsam mit den ausgewählten Schülervertretern unsere Reise so fantastisch gestaltet haben!

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