Vom 20.11.24 bis zum 22.11.24 fanden die diesjährigen Suchtpräventionstage der achten Klassen des Otto-Hahn-Gymnasiums in Nagold statt. Während dieser drei aufrüttelnden Tage wurden die Schüler auf interessante Art und Weise mit verschiedenen Modulen durch das Thema Sucht geführt. Inhaltlich wurde über verschiedene Arten von Süchten und deren Folgen aufgeklärt. Die Schüler konnten zwischen 17 Modulen wählen, in denen man z.B. Erfahrungsberichte von Suchtkranken zu hören bekam, die über ihren Weg durch die Sucht, deren Auswirkungen und ihre persönlichen Schicksale berichteten.
Unter anderem bekamen wir tiefgründige Erzählungen von einem Betroffenen, der alkohol- und nikotinsüchtig war. Er ging auf die Entwicklung der Sucht, den Entzug und die Folgen ein, stets mit der Offenheit für Fragen, welche ausführlich und mit viel Autorität beantwortet wurden. Das wirkte sehr emotional und berührend auf uns Schüler, so dass wir uns gut in ihn hineinversetzen konnten. Ein weiterer Erfahrungsbericht über den Umgang mit Suchtbetroffenen und die Wirkung auf Beteiligte wie Familienmitglieder, Lehrkräfte etc., wurden in einem anderen Modul, geleitet von einer Mitarbeiterin der Fachstelle Sucht, behandelt. Das regte stark zum Nachdenken an. Wir Schüler lernten besser auf unser Umfeld zu achten und wie bei benötigter Hilfe einzugreifen ist.
Ein Pflicht-Modul zum Thema Drogensucht durften wir mit polizeilicher Beteiligung, anhand von einer langen, ausführlichen Präsentation erleben. Es war spannend, verschiedenste Kriminalität aus polizeilicher Sicht zu betrachten und an hilfreiche und wichtige Informationen zu gelangen. In einem weiteren erwähnenswerten Modul, geleitet von einer Lehrkraft der Schule, ging es um Drogensucht in Songtexten. Wir untersuchten bekannte Songs mit unbewussten, versteckten Botschaften einer Sucht und deren Folgen, so z.B. das Beispiel „Rehab“ von Amy Winehouse. Außerdem versuchten wir, eigene Songtexte zu verfassen, welche wir dann in unterschiedlichen Stilen einander vortrugen. Wir lernten eigenständig Verschlüsselungen in der Musik zu interpretieren und Gefühle und Emotionen zu verstehen und sie dementsprechend auch selbst einzuordnen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Präventionstage als wichtiges Projekt zur Aufklärung über Süchte beitragen. Es brachte uns Schüler sehr zum Nachdenken und regte dazu an, das Umfeld stärker wahrzunehmen und potenzielle Betroffenheit zu verhindern. Jedoch stärkten die Präventionstage auch die Gemeinschaft zwischen Schülern.
Abschließend ist erwähnenswert, wie viele Elemente uns mit auf den Weg gegeben wurden, welche auch in der Zukunft hilfreich und entscheidend sein werden.
Text: Hannah H. & Clara Z. (Klasse 8)
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Die Thementage zur Suchtprävention finden seit mehreren Jahrzehnten am OHG statt und wir sind unseren Kooperationspartnern sehr dankbar für deren Unterstützung. Neben der Fachstelle Sucht und der Polizei, die auch einen interessanten Informationsabend für die Eltern gestaltet hatten, erhielten wir große Unterstützung von der AOK, die durch die Finanzierung des Präventionstheaters “Püppchen” unseren Schülerinnen und Schülern eine sehr berührende und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Essstörungen und anderen Suchterkrankungen ermöglichte. Außerdem hat uns zum wiederholten Mal Frau Galonska vom Studio 8 mit einem Sport-Angebot unterstützt – in diesem Jahr mit DAYO (DanceYoga), das unseren Schülerinnen sehr viel Spaß gemacht hat. Des Weiteren gab es ein Modul mit ehemaligen Betroffenen zur Computerspiel-Sucht über den Verein Digital Balance, die Jugendgerichtshilfe informierte an einem Tag und unser Schulsozialarbeiter Max Bässler bot ein sehr anschauliches Modul zum Thema Medien an. Herzlichen Dank auch an das Lebenszentrum Ebhausen, Herrn Dr. Hartmann und an den Verein der Anonymen Alkoholiker, die uns den sehr eindrucksvollen Austausch und Erfahrungsbericht der Betroffenen ermöglichten und begleitet haben.
Die Sport-, Abenteuer- und Kunstmodule, die von Kolleginnen und Kollegen geleitet wurden, boten unseren Schülerinnen und Schülern noch weitere abwechslungsreiche Angebote, die viel Spaß und eine vielfältige Auseinandersetzung mit dem Themenfeld ermöglichten.
Text: Team der Suchtpäventionslehrer:innen (Bg, En, Scd, Srk)