Fake News auf TikTok: Wie Desinformation die Bundestagswahl 2025 beeinflusste

Auf TikTok tauchte ein Video auf, das angeblich einen Spitzenkandidaten einer großen Partei zeigte, wie er gestand, nach der Wahl radikale Maßnahmen zu ergreifen. Die Stimme wirkte authentisch, die Mimik überzeugend – doch das Video war eine Fälschung. Mithilfe künstlicher Intelligenz und Deepfake-Technologie wurde die Szene absichtlich erstellt, um zu täuschen. Innerhalb weniger Stunden hatte der Clip Hunderttausende von Aufrufen, wurde weitergeleitet, kommentiert und geliked. Die Wahrheit? Für viele war sie irrelevant.

Neue Waffen im Wahlkampf: KI und Manipulation. Nie zuvor war die Verbreitung von Fake News so einfach gewesen. Während klassische Falschmeldungen in Textform schnell widerlegt werden konnten, war es bei KI-generierten Videos und manipulierten Tonaufnahmen nahezu unmöglich, auf den ersten Blick ihre Echtheit zu erkennen. In den letzten Wochen tauchten zahlreiche TikToks auf, die angebliche Skandale offenbarten: von Politikern, die kriminelle Pläne schmiedeten, bis hin zu nie existierenden Wahlfälschungen.

Ein besonders brisantes Beispiel: Ein Video zeigte den Bundeskanzler Olaf Scholz, wie er einen geheimen Pakt mit Wirtschaftsvertretern schmiedete, um nach der Wahl Steuererhöhungen durchzusetzen. Die Aufnahme erschien echt – bis Experten genauer hinsahen: Die Lippenbewegungen stimmten nicht mit der Tonspur überein, das Licht im Raum wirkte künstlich. Es war ein Deepfake, aber zu diesem Zeitpunkt hatten es bereits Millionen gesehen.

Warum verbreiteten sich solche Inhalte so schnell? TikToks Algorithmus war entscheidend. Die Plattform begünstigte Videos, die Emotionen auslösten – Empörung, Angst, Wut. Ein fundierter politischer Diskurs ging in der Schnelllebigkeit des Feeds unter, während schockierende, aber falsche Videos mit wenigen Klicks viral wurden. Besonders problematisch: Oft erreichten die Fakes ein viel größeres Publikum als die späteren Richtigstellungen.

„Wir sahen, dass Fake News immer raffinierter wurden und dass Nutzer sie seltener hinterfragten“, warnte Dr. Anna Lehmann, Medienwissenschaftlerin. „Auf TikTok zählte Geschwindigkeit mehr als Wahrheit. Das war gefährlich für eine Demokratie, die auf verlässliche Informationen angewiesen war, um gute Entscheidungen zu treffen.“

Wer steckte hinter den Fälschungen? Die Frage blieb: Wer profitierte davon? Einige Fake-Videos wurden von politischen Gegnern verbreitet, um Zweifel zu säen. Andere stammten aus dubiosen Quellen im Ausland, um das Vertrauen in die deutsche Politik zu erschüttern. Und manche wollten einfach nur Klicks und Reichweite generieren, ohne über die Folgen nachzudenken.

 

Ermittlungen zeigten, dass einige virale Deepfakes aus Trollfabriken stammten, die professionell Desinformation produzierten. In dunklen Internet-Ecken kursierten Anleitungen, wie man täuschend echte Fakes mit wenigen Klicks erstellen konnte. Das Ergebnis: eine digitale Realität, in der nichts sicher erschien.

Aber es gab Hoffnung. Plattformen wie TikTok kündigten Maßnahmen an, um Desinformation zu bekämpfen: Warnhinweise, verstärkte Faktenchecks, die Sperrung von Fake-Accounts. Auch Nutzer mussten lernen, kritischer zu hinterfragen.

Die Bundestagswahl 2025 wurde also nicht nur in Wahllokalen entschieden, sondern auch auf den Bildschirmen von Millionen TikTok-Nutzern. Die entscheidende Frage lautete: Konnten wir die Wahrheit von der Lüge unterscheiden?

Tuana Kaya

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