Exkursion der 9. Klassen in die KZ-Gedenkstätte Dachau

Am Montag, dem 10. März 2025, gingen die Klassen 9a, 9b, 9c und 9d zur KZ-Gedenkstätte in Dachau. Jede Klasse hatte einen eigenen Guide, der uns herumführte und uns viel über die einzelnen Stationen erklärte. In dieser zweieinhalbstündigen Tour wurden wir über die Geschichte des Konzentrationslagers aufgeklärt.

Zuerst wurden wir zum Gebäude der SS-Hauptwache geführt, dort wurden früher die Wachen untergebracht, die für die Überwachung der Häftlinge zuständig waren. Zudem war das der Ort, an dem die Häftlinge, nach ihrem langen Marsch unter Aufsicht, erstmals das Konzentrationslager betraten. Die Aufnahmeprozedur begann mit dem Erfassen der persönlichen Daten. Oft gab es auch Verhöre, bei denen die Häftlinge gefragt wurden, warum sie hier gelandet sind. Danach schauten wir uns die Überreste eines Gleisstückes an, auf dem früher die Güter der SS-Unternehmer und auch manche Häftlinge transportiert wurden. Außerdem mussten dort auch viele Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Anschließend gingen wir zum Jourhaus mit dem Lagertor. Das war der Ein- und Ausgang des Häftling Lagers. In diesem Haus war der Tagesdienst untergebracht, der den Häftlingen die Arbeit zuwies und die Baracken kontrollierte. Das Tor hatte die Inschrift “Arbeit macht frei”, welche die menschenverachtende Haltung des NS-Regime gegenüber den Häftlingen widerspiegelt. Dies machte den Eindruck, dass das Konzentrationslager niemanden schadet, obwohl darin Massenmord betrieben wurde.

Der nächste Ort, den wir besichtigten, war der Appellplatz. Auf diesem Platz mussten die Häftlinge sich jeden Morgen und Abend versammeln. Dort wurden sie gezählt, währenddessen sie bei jedem Wetter regungslos dastehen mussten. Zur Demütigung und Abschreckung, mussten sie bis zur Erschöpfung körperliche Übungen verrichten. Viele der kranken und entkräftigten Häftlinge starben bereits dort. Im Wirtschaftsgebäude, das heute als Ausstellung genutzt wird, waren die Arbeitsorte der Häftlinge untergebracht. Sie wurden dort als Schlosser, Elektriker und Maler eingesetzt. Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich und die Häftlinge waren unterversorgt. Auch wurden dort die neuangekommenen Häftlinge von ihren persönlichen Gegenständen getrennt, rasiert, desinfiziert und geduscht. Danach mussten sie ihre Kleidung gegen Häftlingsuniformen tauschen. Heutzutage kann man sich dort über das Schicksal der Gefangenen informieren und einen Ausstellungsraum mit persönlichen Gegenständen, wie Schmuck oder Briefen, besuchen. Im Konzentrationslager gab es auch Gefängnisse, in denen die Häftlinge mehrere Monate lang bei minimaler Versorgung eingesperrt waren. Die Gefangenen wurden zu dem von der SS gefoltert und misshandelt. Gefangene waren zum einen Häftlinge, die sich nicht nach den Vorgaben verhalten haben, aber auch prominente Häftlinge, die aus kriegstaktischen Gründen gefangen gehalten wurden. Untergebracht waren die Häftlinge in Baracken, wo sie auf engsten Raum schlafen mussten. In jeder Baracke gab es ein Wohnraum mit Tischen und Stühlen und einen Schlafraum mit Doppelstockbetten aus Holz. Diese Baracken waren für 200 Personen angelegt, zu Kriegsende waren dort aber bis zu 2000 Personen untergebracht. Sie wurden abgerissen aber 2 wurden wieder als Denkmal aufgebaut. Wenige Baracken wurden als Krankenrevier verwendet, jedoch wurde sich nicht richtig um die Patienten gekümmert. Das Krankenrevier wurde nur als Vorzeigeprojekt für Besucher genutzt. Zusätzlich wurden hier grausame Experimente mit gesunden Häftlingen durchgeführt, wobei die meisten auch starben. Das Konzentrationslager wurde sehr streng bewacht. Vor der Außenmauer gab es einen hohen elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun, ein Stacheldrahthindernis, einen Graben und eine Rasenfläche. Wenn ein Häftling diese Zone betrat, galt er als fluchtverdächtig und wurde direkt erschossen. Später liefen Häftlinge, die nicht mehr konnten, absichtlich in diese Zone oder in den Elektrozaun, um sich das Leben zu nehmen. Eine weitere wichtige Station war das Krematorium. Zutritt zu diesem Bereich hatten nur SS-Verantwortliche und Gefangene, die die Leichen einäschern sollten. Als die Sterberate mit Kriegsbeginn stark anstieg, wurde mit dem Bau der “Baracke X” angefangen. In ihr befand sich vier weiter Verbrennungsöfen, Desinfektionskammern für Kleidung der Verstorbenen und eine als “Brausebad „getarnte Gaskammer. Zwischen 1933 und 1945 starben im KZ-Dachau rund 41.500 Menschen an Hunger, Krankheit, Folter und Mord.

Außerdem besuchten wir noch die russisch-orthodoxe Kapelle, die jüdische Gedenkstätte, die evangelische Versöhnungskirche und die katholische Todesangst-christi-Kapelle. Die Gebäude stehen für die Erinnerung an die Todesangst und das Leiden der Gefangenen. Zum Schluss haben wir noch das Mahnmal besichtigt. Das Mahnmal zeigt eine Skulptur, bei der sich Menschen im Stacheldrahtzaun befinden. Umrahmt sind sie von Betonpfeilern, die die Bewachungsanlage symbolisieren. Gegenüber liegt ein Denkmal mit Winkeln in verschiedenen Farben, mit denen die SS die Gefangenen kennzeichnete. Für uns war es interessant die Orte, über die wir bereits im Unterricht gesprochen hatten, in echt zu sehen. So konnte man sich viel besser vorstellen, wie es damals wirklich war. Auf der anderen Seite, war es aber natürlich auch sehr bewegend, das Leid, das die Menschen hatten, so nah mitzubekommen. Eine Station, die uns besonders beeindruckt hat, war der Appellplatz. Dort haben wir nochmal realisiert, wie groß er wirklich war und wie viele Menschen betroffen waren.

Text: Amelie Röhm & Naomi Rempp

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